B.A. Filmwissenschaft

Zahlen & Fakten - Das Wichtigste auf einen Blick

  • Abschluss: Bachelor of Arts (Zwei-Fächer-Bachelor, Kern- und Beifach)
  • Zulassungsbedingungen: zulassungsbeschränkt in allen Fachsemestern
  • Regelstudienzeit: 6 Semester
  • Hauptunterrichtssprache: Deutsch
  • Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester
  • Credit Points/Leistungspunkte: 180 LP

 

Seitdem Bilder am Ende des 19. Jahrhunderts in Bewegung gerieten, faszinieren uns Filme. Das Kino und der Film bzw. die audiovisuelle Kultur generell, haben sich in den letzten Jahren verändert und mit ihnen auch die Filmwissenschaft als Fach. Bewegtbilder finden sich heutzutage in unterschiedlichsten technisch-apparativen Anordnungen etwa in der digitalen Netzwerkkultur, aber auch in der Kunst und der Bildung, in Schulen und Museen.

Wenn wir in Mainz von Film sprechen, so ist damit nicht ausschließlich das gemeint, was im Kino aufgeführt wird. Film wird vielmehr als audiovisuelles Phänomen und sinnliche Erfahrung verstanden, d.h. wir beschäftigen uns mit audiovisuellen Kulturen in ihren vielfältigen Erscheinungs- und Aufführungsformen (Kinospielfilm, Dokumentarfilm, Gebrauchsfilm, digitale Bewegtbildmedien, Installationskunst, Fernsehformate u.a.).

Im filmwissenschaftlichen Studium in Mainz lernen Sie Film und audiovisuelle Medien in ästhetischen, sozialen, politischen und theoretischen Kontexten kennen und kritisch zu reflektieren, zu beschreiben und im wissenschaftlichen Feld anschlussfähig zu diskutieren. Als Kulturwissenschaft besitzt das Fach einen medienwissenschaftlichen Fokus und stellt die systematische Analyse audiovisueller Vorgänge, ihrer Geschichte und ihrer Vermittlung in den Mittelpunkt. Im Unterschied zu anderen Fachvertretungen in Deutschland bildet die film- und medienhistorische Perspektive in Mainz einen wichtigen Schwerpunkt und wird in Verbindung mit aktuellen Themen untersucht. Dazu gehören z.B. queer, trans*, feministische oder dekoloniale Perspektiven auf audiovisuelle Medien.

Das Studium an der JGU zeichnet sich darüber hinaus durch seinen interdisziplinären Ansatz aus: Es verbindet als einziges Studium in Deutschland Inhalte aus Theater- und Medienkulturwissenschaft sowie der Kulturanthropologie. Somit erwerben Sie eine breite Ausbildung, die es Ihnen ermöglicht auch übergreifende Ansätze verfolgen zu können.

Gleichzeitig ist die Filmwissenschaft ein theoretisches Studium, das aber auch film- und medienpraktische Anteile enthält, damit Sie die Entstehungsprozesse von Filmen kennenlernen und in Ihren Analysen berücksichtigen können. Zudem haben Sie durch den Standortvorteil der Medienstadt Mainz sowie des Medienzentrums Rhein-Main (Wiesbaden, Frankfurt) die Möglichkeit, Kontakt zu entsprechenden Unternehmen und Organisationen im Filmbetrieb aufzunehmen (z.B. ZDF, SWR, arte, Funk, Deutsches Filmmuseum, Deutsches Filminstitut, zahlreiche Filmfestivals). Viele Absolvent*innen finden daher im Anschluss eine Beschäftigung im Film- und Kulturbetrieb.

  • Sie interessieren sich für audiovisuelle Medien, wie Filme, Serien oder Webvideos?
  • Sie haben Spaß an der Reflexion der (eigenen) Mediennutzung?
  • Sie diskutieren und arbeiten gerne mit anderen über aktuelle Fragen der Film- und Medienkultur?
  • Sie sind offen für andere Sichtweisen und interessieren sich auch für vielfältige Meinungen über Filme
  • Sie wollen mehr über Filme aus anderen Epochen oder Kulturkreisen wissen?

Dann könnte Filmwissenschaft genau der richtige Studiengang für Sie sein. Neben der Freude an der Rezeption von Filmen, sollten Sie ebenso Interesse an der Arbeit mit wissenschaftlichen Texten, dem Verfassen eigener Texte und der Recherche mitbringen.
Für das Studium benötigen Sie gute Kenntnisse der englischen Sprache, um Fachliteratur auf Englisch lesen und verstehen zu können. Kenntnisse in einer weiteren modernen Fremdsprache sind ratsam. Die Sprachkenntnisse müssen Sie aber weder vor dem Studium noch währenddessen nachweisen.

Sie studieren Filmwissenschaft in einem Zwei-Fächer-Bachelor-Studiengang, der immer aus einem Kern- und einem Beifach besteht, die Sie beispielsweise aufgrund Ihrer Interessen oder beruflichen Ziele miteinander kombinieren. Filmwissenschaft können Sie sowohl als Kernfach als auch als Beifach wählen. Im Beifachstudium absolvieren Sie in der Regel nur einen Teil der Module und Veranstaltungen des Kernfachstudiums. Sie befassen sich dann mit einer Auswahl der im Folgenden genannten Inhalten. Ab dem Wintersemester 2024/25 ist es auch möglich eine B.A.-Kombination mit einem weiteren am Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft angebotenen Fach (bspw. Theaterwissenschaft oder Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie) zu wählen.
Ihr Studium unterteilt sich in drei größere Abschnitte. Grundsätzlich können Sie innerhalb der folgenden Themengebiete Ihre Veranstaltungen abhängig von persönlichem Interesse innerhalb des Angebots frei wählen:

1.–2. Semester mit Grundlagen in:

  • Grundlagen der Filmwissenschaft /Einführung in die Filmgeschichte und -theorie
  • Grundlagen der Kulturanalyse
  • Grundlagen der Theaterwissenschaft
  • Grundlagen der Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie

3.–4. Semester mit thematischen Schwerpunkten:

  • Untersuchung verschiedener Filmformen in ihrem jeweiligen historischen, institutionellen und medialen Kontext
  • vertiefende Auseinandersetzung mit Fragen der Theorie und Ästhetik von audiovisuellen Bewegtbildern
  • Wahlpflichtmodul Berufspraktikum oder Filmpraxisprojekt
    Typische Fragestellungen können dabei folgende sein:

    • Wie hat sich der Film mit der Digitalisierung verändert?
    • Wie verändert der Ort der Rezeption (Bildschirm, Kino, Museum, Theater) die Seherfahrung
    • Wie bedingen sich Filmästhetik (z.B. Kameraführung, Montage, Sounddesign) und Filmerfahrung gegenseitig?
    • Inwiefern prägen audiovisuelle Medien unseren Blick auf unsere Mitmenschen, etwa in Bezug auf Geschlecht, Sexualität und Race? Inwiefern tragen Filme dazu bei, uns auf vergeschlechtlichende und rassifizierende Prozesse aufmerksam zu machen und damit auch unser Verständnis etwa von Geschlecht, Sexualität und Race zu verändern
    • Wie gestalten sich Produktions- und Distributionsverhältnisse jenseits des kommerziellen Kinos (z.B. im Experimental-, Dokumentar- und Gebrauchsfilm)?

5.–6. Semester:

  • Vertiefung der erlernten Kenntnisse
  • Film im Verhältnis zu anderen Medien und Künsten

6. Semester mit dem Abschlussmodul und der Bachelorarbeit:

  • Sie verfassen i.d.R. eine wissenschaftliche Arbeit in einem selbst gewählten Interessensgebiet.
Ein halbes oder ganzes Jahr lang im Ausland leben? Eine andere Sprache und Kultur kennenlernen? Eine andere Sichtweise auf das eigene Fach erhalten? Ein Auslandsaufenthalt bietet die perfekte Gelegenheit dazu und ist in jedem Studiengang möglich – entweder selbstorganisiert und individuell oder mit einem der beliebten Austauschprogramme. Verschiedene Kooperationen mit ausländischen Hochschulen machen es möglich. Im B.A. Filmwissenschaft ist kein verpflichtender Auslandsaufenthalt vorgesehen; die Möglichkeit dazu haben Sie natürlich trotzdem.
Im Rahmen Ihres (Kernfach-)Studiums - i.d.R. im 4. Semester - absolvieren Sie entweder ein Berufspraktikum oder setzen alternativ ein Filmpraxisprojekt um. Auch freiwillige Praktika bieten eine gute Möglichkeit, ein Berufsfeld intensiv kennen zu lernen. Im Praktikum erleben Sie, ob der berufliche Alltag zu Ihren Vorstellungen und Interessen passt. Sie können sich für ein Berufsfeld qualifizieren und wichtige fachliche und persönliche Kompetenzen für Ihren späteren Berufseinstieg erwerben. So gestalten Sie Ihren Berufsweg, aber auch Ihren weiteren Studienverlauf – insbesondere durch die Wahl von Schwerpunkten, die zu Ihren praktischen Erfahrungen passen.
Filmwissenschaftler*innen arbeiten nach dem Studium typischerweise in folgenden Bereichen oder bzw. folgenden Arbeitgebern (ggf. nach einer Spezialisierung/Vertiefung im Masterstudium):

• Filmproduktionsfirmen, Filmverleih
• Filmfestivals und Filmmuseen
• Facharchive und -bibliotheken
• Redaktions-, Aufnahme-, Produktionsassistenz
• Formatentwicklung in Medienunternehmen oder -organisationen
• Kuratorische Arbeit im Medienbereich
• Fachverlage (Redaktion, Lektorat etc.)
• Aufgaben im Bereich Medienrecht
• Film- und Kulturjournalismus
• Filmwissenschaftliche Forschung, z.B. an Universitäten
• Online-Marketing/Social-Media im Medienbereich

Weitere übliche Berufsfelder bestehen in den folgenden Bereichen:
• Bildung und Kultur (z.B. Theater, Museen, Bildungseinrichtungen, Erwachsenenbildung, Bibliotheken, Archive, Dokumentationen)
• Politik und Soziales (z.B. Ministerien, Parteien, Stiftungen, Bildungseinrichtungen, Verbände und Vereine)
• Öffentlicher Dienst und Verwaltungen (z.B. Fachreferent*in)
• Werbung
• Wirtschaft (z.B. Unternehmensberatung, Consulting, Marketing, Materialwirtschaft, Personalwesen, Betriebliche Weiterbildung)
• Wissenschaft (z.B. Universität, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Projekte)