Zahlen & Fakten - Das Wichtigste auf einen Blick
- Abschluss: Bachelor of Arts (Zwei-Fächer-Bachelor, Kern- und Beifach)
- Zulassungsbedingungen: zulassungsbeschränkt in allen Fachsemestern
- Regelstudienzeit: 6 Semester
- Hauptunterrichtssprache: Deutsch
- Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester
- Credit Points/Leistungspunkte: 180 LP
Wenn wir in Mainz von Film sprechen, so ist damit nicht ausschließlich das gemeint, was im Kino aufgeführt wird. Film wird vielmehr als audiovisuelles Phänomen und sinnliche Erfahrung verstanden, d.h. wir beschäftigen uns mit audiovisuellen Kulturen in ihren vielfältigen Erscheinungs- und Aufführungsformen (Kinospielfilm, Dokumentarfilm, Gebrauchsfilm, digitale Bewegtbildmedien, Installationskunst, Fernsehformate u.a.).
Im filmwissenschaftlichen Studium in Mainz lernen Sie Film und audiovisuelle Medien in ästhetischen, sozialen, politischen und theoretischen Kontexten kennen und kritisch zu reflektieren, zu beschreiben und im wissenschaftlichen Feld anschlussfähig zu diskutieren. Als Kulturwissenschaft besitzt das Fach einen medienwissenschaftlichen Fokus und stellt die systematische Analyse audiovisueller Vorgänge, ihrer Geschichte und ihrer Vermittlung in den Mittelpunkt. Im Unterschied zu anderen Fachvertretungen in Deutschland bildet die film- und medienhistorische Perspektive in Mainz einen wichtigen Schwerpunkt und wird in Verbindung mit aktuellen Themen untersucht. Dazu gehören z.B. queer, trans*, feministische oder dekoloniale Perspektiven auf audiovisuelle Medien.
Das Studium an der JGU zeichnet sich darüber hinaus durch seinen interdisziplinären Ansatz aus: Es verbindet als einziges Studium in Deutschland Inhalte aus Theater- und Medienkulturwissenschaft sowie der Kulturanthropologie. Somit erwerben Sie eine breite Ausbildung, die es Ihnen ermöglicht auch übergreifende Ansätze verfolgen zu können.
Gleichzeitig ist die Filmwissenschaft ein theoretisches Studium, das aber auch film- und medienpraktische Anteile enthält, damit Sie die Entstehungsprozesse von Filmen kennenlernen und in Ihren Analysen berücksichtigen können. Zudem haben Sie durch den Standortvorteil der Medienstadt Mainz sowie des Medienzentrums Rhein-Main (Wiesbaden, Frankfurt) die Möglichkeit, Kontakt zu entsprechenden Unternehmen und Organisationen im Filmbetrieb aufzunehmen (z.B. ZDF, SWR, arte, Funk, Deutsches Filmmuseum, Deutsches Filminstitut, zahlreiche Filmfestivals). Viele Absolvent*innen finden daher im Anschluss eine Beschäftigung im Film- und Kulturbetrieb.
- Sie interessieren sich für audiovisuelle Medien, wie Filme, Serien oder Webvideos?
- Sie haben Spaß an der Reflexion der (eigenen) Mediennutzung?
- Sie diskutieren und arbeiten gerne mit anderen über aktuelle Fragen der Film- und Medienkultur?
- Sie sind offen für andere Sichtweisen und interessieren sich auch für vielfältige Meinungen über Filme
- Sie wollen mehr über Filme aus anderen Epochen oder Kulturkreisen wissen?
Dann könnte Filmwissenschaft genau der richtige Studiengang für Sie sein. Neben der Freude an der Rezeption von Filmen, sollten Sie ebenso Interesse an der Arbeit mit wissenschaftlichen Texten, dem Verfassen eigener Texte und der Recherche mitbringen.
Für das Studium benötigen Sie gute Kenntnisse der englischen Sprache, um Fachliteratur auf Englisch lesen und verstehen zu können. Kenntnisse in einer weiteren modernen Fremdsprache sind ratsam. Die Sprachkenntnisse müssen Sie aber weder vor dem Studium noch währenddessen nachweisen.
1.–2. Semester mit Grundlagen in:
- Grundlagen der Filmwissenschaft /Einführung in die Filmgeschichte und -theorie
- Grundlagen der Kulturanalyse
- Grundlagen der Theaterwissenschaft
- Grundlagen der Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie
3.–4. Semester mit thematischen Schwerpunkten:
- Untersuchung verschiedener Filmformen in ihrem jeweiligen historischen, institutionellen und medialen Kontext
- vertiefende Auseinandersetzung mit Fragen der Theorie und Ästhetik von audiovisuellen Bewegtbildern
- Wahlpflichtmodul Berufspraktikum oder Filmpraxisprojekt
Typische Fragestellungen können dabei folgende sein:- Wie hat sich der Film mit der Digitalisierung verändert?
- Wie verändert der Ort der Rezeption (Bildschirm, Kino, Museum, Theater) die Seherfahrung
- Wie bedingen sich Filmästhetik (z.B. Kameraführung, Montage, Sounddesign) und Filmerfahrung gegenseitig?
- Inwiefern prägen audiovisuelle Medien unseren Blick auf unsere Mitmenschen, etwa in Bezug auf Geschlecht, Sexualität und Race? Inwiefern tragen Filme dazu bei, uns auf vergeschlechtlichende und rassifizierende Prozesse aufmerksam zu machen und damit auch unser Verständnis etwa von Geschlecht, Sexualität und Race zu verändern
- Wie gestalten sich Produktions- und Distributionsverhältnisse jenseits des kommerziellen Kinos (z.B. im Experimental-, Dokumentar- und Gebrauchsfilm)?
5.–6. Semester:
- Vertiefung der erlernten Kenntnisse
- Film im Verhältnis zu anderen Medien und Künsten
6. Semester mit dem Abschlussmodul und der Bachelorarbeit:
- Sie verfassen i.d.R. eine wissenschaftliche Arbeit in einem selbst gewählten Interessensgebiet.
• Filmproduktionsfirmen, Filmverleih
• Filmfestivals und Filmmuseen
• Facharchive und -bibliotheken
• Redaktions-, Aufnahme-, Produktionsassistenz
• Formatentwicklung in Medienunternehmen oder -organisationen
• Kuratorische Arbeit im Medienbereich
• Fachverlage (Redaktion, Lektorat etc.)
• Aufgaben im Bereich Medienrecht
• Film- und Kulturjournalismus
• Filmwissenschaftliche Forschung, z.B. an Universitäten
• Online-Marketing/Social-Media im Medienbereich
Weitere übliche Berufsfelder bestehen in den folgenden Bereichen:
• Bildung und Kultur (z.B. Theater, Museen, Bildungseinrichtungen, Erwachsenenbildung, Bibliotheken, Archive, Dokumentationen)
• Politik und Soziales (z.B. Ministerien, Parteien, Stiftungen, Bildungseinrichtungen, Verbände und Vereine)
• Öffentlicher Dienst und Verwaltungen (z.B. Fachreferent*in)
• Werbung
• Wirtschaft (z.B. Unternehmensberatung, Consulting, Marketing, Materialwirtschaft, Personalwesen, Betriebliche Weiterbildung)
• Wissenschaft (z.B. Universität, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Projekte)